Kompetent, kommunikativ und freundlich sind die Betreiber, Ärzte und Vereine im Gesundheits-Campus Sauerland schon immer aufgetreten. Nun haben sie allen Interessierten auch einen Blick in fast jeden Winkel des sanierten Gebäudes gewährt.
Die Neugier über das medizinische Angebot im ehemaligen St.-Marien-Hospital ist gut 16 Monate nach der Eröffnung des Gesundheits-Campus ungebrochen groß. Mehr als 800 Besucher beim „Tag der offenen Tür“ sind ein klares Indiz.
Blick hinter die Kulissen
Martin Gruschka muss beim ersten Rundgang durch den Gesundheits-Campus seine Stimme gewaltig heben, damit ihn auch wirklich jeder der gut 40 Zuhörer versteht. Der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft ermöglicht den Besuchern einen interessanten Blick hinter die Kulissen. Im Erdgeschoss befinden sich drei Orthopäden, die jeweils an einem Tag in der Woche praktizieren. Gruschka: „Das wird hervorragend angenommen.“ In das alte Ärztehaus soll demnächst der MobiDoc-Pflegedienst mit einem Schwerpunkt „Wundheilung“ umziehen. Ganz neu im Angebot sind die Wechselfuß- und Gussbäder vom Kneipp-Verein Balve, während die Podologie-Praxis von Björn Freiburg und die Praxis für Krankengymnastik und Massage von Dorothee Herde längst im Gesundheits-Campus beheimatet sind. „Frau Herde praktiziert seit 20 Jahren. Wir sind froh und glücklich, sie im Gesundheits-Campus zu haben“, sagt Martin Gruschka.
Suche nach Röntgengerät
Die Suche nach einem neuen Röntgengerät dauert dagegen an. „Das Gerät ist für Balve sehr wichtig und soll im Zusammenspiel mit der Bürgerstiftung angeschafft werden. Allerdings brauchen wir dafür noch ein paar mehr Ärzte, damit es sich auch rechnet.“ Das Flaggschiff im Gesundheits-Campus Sauerland ist die 1. Etage. Vier Ärzte praktizieren hier im Medizinischen Versorgungszentrum St. Damian: Dr. Birgit Koberg (Gastroenterologie und Diabetes), Dr. Nafe Ashour (Innere Medizin und Kardiologie), Dr. Hans Christoph Hautkappe (Innere Medizin) und Dr. med Jürgen Schmitz (Innere Medizin, Hausarzt). „Die Zusammenarbeit mit den Hausärzten klappt wunderbar und wird hervorragend angenommen“, berichtet Martin Gruschka. In die Räume der alten Intensivstation sollten ursprünglich Dialyseärzte einziehen. „Leider hatten wir damit keinen Erfolg“, sagt Gruschka. Demnächst soll hier Infusionstherapie zur Anwendung kommen. HINTERGRUND Gesang in der Küche Der Tag der offenen Tür im Gesundheits-Campus Sauerland endete mit einem Auftritt des Frauenchores Eisborn in der alten Küche. Unter Leitung von Heinz-Dieter Baumeister sang sich der Chor in die Herzen der Zuhörer. Geschäftsführer Ingo Jakschies fand den Gesang so „bombastisch“, dass er Chorleiter Baumeister um eine Wiederholung bat. „Wir kommen wieder“, versprach Baumeister. Eine Wohngemeinschaft aus schwer kranken Menschen (Wachkoma- und langzeit-beatmete Patienten), die rund um die Uhr Intensivpflege benötigen, ist im 2. Obergeschoss untergebracht – ein Grund, warum auch nachts das Licht im Gesundheits-Campus Sauerland brennt. Acht Plätze für eine Pflege rund um die Uhr stehen zur Verfügung. „In absehbarer Zeit solle die Dachterrasse begehbar gemacht werden. „Ein Vorteil für Balve ist, dass die Ärzte direkt vor Ort sind“, erklärt Martin Gruschka.
Barrierefreies Hotel
Der Malkreis Safran ist im 3. Obergeschoss beheimatet. Hier, auf der früheren Privatstation, ist ein barrierefreies Campus-Hotel eingerichtet – für Angehörige, aber auch für Urlauber und Gäste in der Hönnestadt. Der Preis pro Nacht mit Frühstück liege bei um die 50 Euro. Im 4. Obergeschoss mit dem Dach-Café, in dem Veranstaltungen und medizinische Fachvorträge stattfinden, fühlen sich der Reha-Sport-Verein mit mittlerweile neun Gruppen und der Kneipp-Verein wohl. Auch Yogalehrerin Erika Mischkin aus Sundern hat hier ein Domizil gefunden. „Die preisgünstigen Angebote werden von Balvern, aber auch von vielen Menschen aus Sundern und Neuenrade angenommen“, berichtet Martin Gruschka. Vielfältiges Angebot Immer mehr Leben im Gesundheits-Campus Sauerland – das begeistert auch Wolfram Schmitz. „Wir sind sehr stolz auf die Entwicklung im Sauerland-Campus, denn noch nie hat es so ein vielfältiges medizinisches und physiotherapeutisches Angebot in der Stadt Balve gegeben“, sagt der Vorsitzende der Bürgerstiftung Balve und ergänzt: „Die hohe Anzahl der Patienten dokumentiert, dass das Medizinische Versorgungszentrum schon heute weit über die Stadtgrenzen von Balve hinaus einen ausgezeichneten Ruf hat.“ Schmitz bedankte sich bei all denen, die durch ihr Engagement den Erfolg möglich gemacht hätten, „allen voran der Betreibergesellschaft mit Geschäftsführer Ingo Jakschies an der Spitze“. Dank gelte auch dem Geschäftsführer der Bürgerstiftung, Bernd Krämer, und dem Stiftungsratmitglied Ralf Groß-Holtick aus Velen. „Ein Blick in das breit gefächerte Programm zeigt Ihnen, wie spannend ein Rundgang durch den Campus sein kann, vor allem dann, wenn man kein Patient ist“, sagte Wolfram Schmitz. Mehr als 800 Besucher haben diese Einladung beim „Tag der offenen Tür“ im Gesundheits-Campus wahrgenommen. Ingo Jakschies: „Das ist beeindruckend.“
Alexander Bange und Richard Elmerhaus