Westfalenpost
Das Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Bürgerstiftung Balve anerkannt. Nachdem die Urkunde in Balve eingetroffen ist, herrschte bei den Mitgliedern der Initiative St.-Marien-Hospital großer Jubel. Denn über Monate waren vor allem Wolfram Schmitz und Bernd Krämer damit beschäftigt, alle Probleme, die mit der Gründung einer Bürgerstiftung vorprogrammiert sind, aus dem Wege zu räumen. „Mit der Anerkennung der Bürgerstiftung Balve ist uns ein dicker Stein vom Herzen gefallen“, erklärten Wolfram Schmitz und Bernd Krämer am Sonntagabend in der Sebastianklause.
Als der Jubel bei den Mitgliedern der Initiative verebbt war, erinnerten die beiden Protagonisten an die großartige Unterstützung, die sie durch Willi Jäger von der Bezirksregierung in Arnsberg erfahren hatten. Er war es, der der Initiative neben dem Juristen Ralf Groß-Holtick (Velen) immer wieder zur Seite gesprungen ist, wenn es irgendwo hakte. Und das war nicht selten, denn als es darum ging, die umfangreiche Satzung für die Bürgerstiftung zu erarbeiten, waren etliche erfahrene Kräfte vonnöten.
Wie richtig es war, sich der Kompetenz jener Männer und Frauen zu bedienen, die bereits eine oder mehrere Bürgerstiftungen aus der Taufe gehoben haben, zeigte sich, als die Initiative St.-Marien-Hospital Balve massive Kritik erfuhr, bevor die Bürgerstiftung Balve in Düsseldorf genehmigt worden war. „Wir haben schon etwas gezittert“, sagt Bernd Krämer, der zukünftig als Geschäftsführer der Bürgerstiftung Balve aktiv sein möchte.
Bevor dies jedoch der Fall ist, werden sich in den nächsten Wochen der Vorstand und der Stiftungsrat zur konstituierenden Sitzung treffen, um die erforderlichen Vorstandswahlen abzuhalten. Sie werden aber auch im Detail über die Bürgerstiftung Balve reden, die sich an diejenigen wendet, die sich ihrer Verantwortung für das Gemeinwohl bewusst sind, und dieses selbst aktiv mitgestalten wollen. „Das Leben in Balve, aber auch das Leben derjenigen, die der besonderen Unterstützung bedürfen, muss noch lebenswerter werden. Vor allem private Zustifter sollten dafür Sorge tragen, dass die Zuwendungen der Bürger zugunsten der Bürgerstiftung ihren Zwecken entsprechend eingesetzt werden. Dabei geht es nicht um eine Entlastung der öffentlichen Hand“, heißt es in der Satzung. Die Bürgerstiftung will zusätzliche Projekte und Maßnahmen ermöglichen, vor allem den Erhalt einer guten medizinischen Versorgung in der Hönnestadt Balve, die nach Meinung der Initiatoren ohne private Förderung nicht realisierbar ist.
Laut Satzung ist Zweck der Stiftung, das Gemeinwesen der Stadt und Region Balve zu stärken, gemeinsame bürgerschaftliche Verantwortung zu fördern und Kräfte der Innovation zu mobilisieren. Dies geschieht durch die Beschaffung von Mitteln zur Förderung von
a) Bildung und Erziehung,
b) Wissenschaft und Forschung,
c) Kunst und Kultur,
d) Umwelt- und Naturschutz,
e) Heimat- und Brauchtumspflege sowie Denkmalschutz,
f) Jugend- und Altenhilfe,
g) insbesondere dem öffentlichen Gesundheitswesen,
h) Sport,
i) Völkerverständigung und
j) hilfsbedürftigen Personen im Sinne des § 53 Abgabenordnung.
Diejenigen, die die Bürgerstiftung mit großem Engagement auf den Weg gebracht haben, sind sich einig: „Eine Förderung durch die Stiftung soll nicht dazu führen, dass die Stadt Balve zu Lasten der Bürgerstiftung von einer Bezuschussung Abstand nimmt“, so der einhellige Tenor der Gründungsstifter, die jetzt von Bernd Krämer und Wolfram Schmitz gebeten wurden, das schriftlich zugesagte Stiftungskapital auf die Konten der Bürgerstiftung Balve einzuzahlen.
„Sobald alle Gründungsstifter gezahlt haben, wird die Bürgerstiftung Balve über ein Kapital von mehr als 190.000 Euro verfügen“, erklärte Wolfram Schmitz gestern Morgen auf Nachfrage unserer Zeitung.